Donnerstag, 11. Juni 2009

Von Kane, von Lynch ... und von Jenny TEIL 3

Dead Men ... die Dritte ... Klappe uuuuund ....
ACTION:

Willkommen zum dritten Teil meiner Berichterstattung zu "Kane & Lynch: Dead Men".
Wie in den ersten beiden Teilen schon zu lesen war, ist das Spiel ein harter Brocken. Nicht nur spielerisch .. sondern auch ... vielleicht nur bei mir ... psychisch.

Zur kleinen Erinnerung vorab. Wir haben gerade im Dschungel ein kleines Bergdorf ausgeräuchert. Die netten Soldaten in dem Dorf waren ja auch ein Klacks für unsere zwei runtergekommenen Anti-Helden.


Auf einer Brücke bekommen wir Hilfe von ein paar Guerilla-Kämpfern. Einer von ihnen ist ein Informant und soll im Level drauf eine Mine vor das Tor der Hacienda platzieren. Mit einem Höllen-Kabuff sollte das Tor gesprengt werden. So lautete der Plan. Mit einem Scharfschützengewehr bewaffnet, verhilft man dem guten Kollegen sauber und unversehrt bis ans Tor. Nur so nebenbei: Sitzt nicht exakt jeder Schuss aus dem Karabiner, eilt die liebe Miliz auf direktem Wege zum Hacienda Tor und schlägt Alarm. Womit sofort die aktuelle Mission abgebrochen wird. Platziert man die Kugeln in den Gegnern bevor diese das Tor erreichen, ist der Weg frei für unseren Verbündeten mit der Mine. Leider entscheidet sich dieser Spontan dazu die Seiten zu wechseln und verpfeift euren bevorstehenden Angriff .. und die Mine geht auch nicht hoch (MERKEN, wichtig für nachher!).

Man ist also dazu gezwungen seitlich an der Villa entlang zu stapfen um dort über die Mauer zu klettern. In der Hacienda bricht eine mittelgroße Katastrophe über euch ein. Der gesamte Bereich spawn’t mal wieder unzählige Militärs. Etwa 30 Minuten und 5 Tode später, steht man noch einem Scharfschützen gegenüber, der sich stellvertretend für seine Kollegen vor der Hacienda revanchiert. Das tolle an dieser Stelle ist: Man beginnt nicht vor dem Scharfschützen, wenn die inkompetenten Kollegen mal wieder nicht mit Adrenalin umgehen konnten … NEIIIN … man beginnt logischerweise beim Abseilen von der Hacienda-Mauer. Damit sich alle Spieler sicher sein können, dieses Spiel zu hassen. Nach dem Ausschalten des Snipers im Balkon steht man noch einer letzten Charge Copy&Paste Gegner-Typen bevor .. und ein paar MGs auf Kampfjeeps. Hilfreich dabei ist dem Spieler die Künstliche Intelligenz der Gegner. Also besser gesagt die Künstliche Doofheit. Als realistisch kann man deren Verhalten nur bezeichnen, wenn der Miliz beigebracht worden ist bei Beschuss still stehen zu bleiben und melancholisch aus der Wäsche zu gaffen (Trefferzone Kopf kann bei an MGs stehenden Soldaten vernachlässigt werden, denn diese ist quasi nicht vorhanden). Aber wenigstens haben sie gelernt sich in Reih‘ und Glied anzustellen. Denn wird ein Männchen vom MG geschossen, nimmt ein nebenstehender Kollege sofort seinen Platz ein. Bloß um genau so dämlich in Richtung des Beschusses zu schauen. Das ist Programmier-Qualität vom Feinsten.

Nach einem weiteren wenig spektakulärem Kampf kommt man an den Punkt, der dafür sorgt einfach keine Lust mehr zu haben. Hier wurden gleich zwei dramatische Fehler von Seiten der Entwickler begannen. Ich würde sogar sagen, einer von ihnen ist der größte und schwerwiegendste Designfehler in einem Videospiel schlechthin. Stichwort Cut-Scene ..

Unsere zwei Alter Ego’s laufen durch ein großes Tor. Auf der anderen Seite sieht man Kane‘s missratenes Töchterchen Jenny. Sie sitzt zusammengekauert auf einem Brunnen und heult.
Wenn man an sie herantritt, wird eine Zwischensequenz gestartet
So .. Designfehler Nr. 1: Wer um alles in der Welt lässt ein Spiel „VOR“ einer Cut-Szene Speichern ? Naja das hätte den Vorteil, dass man sich eine besonders tolle Videosequenz immer wieder anschauen kann. Aber … wer will das schon ?
Zu allem Überfluss lässt sich die Sequenz mitnichten überspringen. Nicht mal die wirrste Button-Mashing Prozedur konnte das Video kruzfristig beenden.

In dem Video sieht man wie zwei Bösewichte neben Jenny stehen .. auf den Balkonen rings rum eilen Wachen herbei die Lynch und Kane ins Korn nehmen. Alles wartet auf das Kommando des Bösewichts.
Die Sequenz ist in etwa eine Minute lang. Nach der Video-Sequenz hat man wieder volle Kontrolle über den Helden. Jedoch steht er weiterhin in der Schusslinie der Balkonbelagerer. An dieser Stelle habe ich wirklich alles probiert, was man an dieser Stelle probieren konnte. Ich habe zu allererst gar nichts gemacht. Die Oberbösewichts-Bosse reden auf mich ein … und im Anschluss werde ich durchlöchert. „Toll“, dachte ich mir und versuchte die Szene nochmal. Es folgte das besagte 1-Minuten Video. Danach versuchte ich mit meiner Waffe einen der beiden Kerle umzunieten. Laut dem Motto: Wenn ich … dann ihr auch .. Aber leider sterben die beiden Miesepeter nicht. Nur ich .. Es folgt das 1-Minutenvideo. Egal wie viel Blei ich reinfrettere .. egal welche Körperregion ich anvisiere .. sie fallen nicht um. Nur ich .. Dann dachte ich mir … wenn ich schnell genug weg renne, sollte ich die Möglichkeit haben mich hinter einem Pfeiler zu verstecken und die Schurken aufs Korn zu nehmen. Aber weit gefehlt.. Nach zwei Schritten bin ich Käse. Auch in die entgegengesetzte Richtung laufen bringt nichts. Egal was man versucht .. es klappt nicht. Und nicht vergessen, nach jedem Tod kommt das 1-minütige Video. „Was zum Teufel soll man da tun ?“ Dachte ich mir. Nach geschlagenen 20 bis 30 Anläufen gingen mir einfach die Ideen aus. Ich wusste schlicht weg nicht wo ich noch hinlaufen, oder auf wen ich noch schießen sollte. Auch das Entgegenlaufen zum Gegner verhalf mir nur zum schnellen Tod. Zu mehr nicht. Mein Blut kochte. Mein Schädel hatte inzwischen Ähnlichkeit mit einem Radieschen. Das Zucken meiner Augenbraue machte auf einen erhöhten Magnesiummangel aufmerksam. Wieder wurde Deutschland Zeuge von fliegender Xbox-360 Peripherie. Sogar mein Gummischweinchen, welches zu Deko-Zwecken auf meiner Xbox steht, blieb nicht vor meiner Wut verschont. Ich tat das einzig Richtige…. Ich warf noch ein letztes beherztes Mal den Controller und die Kopfhörer aufs Bett, pfriemelte in einem lauten Wutanfall die Spiel-Scheibe aus dem DVD-Schacht der Konsole und verpflanzte es pompös in seine Verpackung zurück. Die Konsole wurde mit einem zärtlichen Faustschlag abgeschaltet. Schnaufend wanderte ich im Zimmer auf und ab .. Ich entschied meine Blase zu leeren. Eine weitere ausgiebige Zocker-Pause musste eingelegt werden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit (5 Normminuten a‘ 60 Sekunden) entschied ich den Schwierigkeitsgrad von MEDIUM auf LEICHT herabzusetzen. Leider musste ich den gesamten Hacienda Level von Vorne beginnen.
Auf dem leichten Grad war der Level dann recht schnell erledigt. Ich fühlte mich zum ersten Mal seit langem (in diesem Spiel) befriedigt. Leider änderte sich an der Stelle mit Jenny am Brunnen überhaupt gar nichts. Weder ein weiterer Tipp, noch ein Treffer beim Gangster-Boss… nichts … Die Befriedigung ist schnell wieder in Wut, Hass, Depressionen und Muskelzuckungen umgewandelt worden. So schnell .. das ich nicht mal Fiederelli-Hitzke-Wuselknupser sagen konnte. Also wurde der EEE wieder zu Rate gezogen. Gegoogelt wurde was die Tasten hergaben. Es musste doch zu schaffen sein. Mir gingen die wildesten Fragen im Kopf herum: „Warum kommt so ein Stumpfsinn durch die Qualitätsprüfung des Entwicklers ? Warum fliegen die Controller so gut ? Warum trage ich weiße Socken ?“

Ich fasste letztendlich doch noch einen klaren Gedanken und fand die notwenige Hilfestellung in einem Forum. Ohne viel Spoilern zu wollen … ach drauf geknorkt .. dieser Bericht soll andere Leute davor bewahren, die selben Strapazen über sich ergehen lassen zu müssen … Die oben erwähnte „gemerkte“ Mine kommt zum Einsatz. Sie wurde von unserem netten Überläufer-Kollegen an der Wand zu Kane’s Rechten abgelegt. Wenn man genau hinhört, bemerkt man Lynch’s Hinweis, den er nach jeder 1-Minutenvideo-Einlage wiederholte: Er flüstert: „Kane …. Mine ..!“ wobei wir bei Designfehler Nr. 2 wären. Wenn etwas so Essentielles und Wichtiges für den Spielverlauf im Raum steht … Wie in dem Fall der Hinweis mit der längst in Vergessenheit geratenen Mine .. so kennzeichnet man es doch bitte etwas annehmbarer. Und nicht mit einer flüsternden Stimme eines medikativ-unterversorgten Psychopathen o.O
Zudem .. „Kane .. Mine..!“ lässt sich auch mit … „Kane … das ist meins ..“ oder „Kane … Gesichtsausdruck ..!“ übersetzen …. Beides macht in unserer obigen Situation nicht den Hauch eines brauchbaren Sinnes .. Somit .. blöd.

Mit einem Schuss auf die Mine wurde eine erneute uuuultralange Sekunden-Sequenz ausgelöst. Im Getöse der Explosion wird Jenny ein weiteres Mal fortgeschleppt. Kane taumelt wie ein kleines Schulmädchen. Es kommt ein Jeep angefahren, nimmt Kane mit …


Im letzten Teil meines Erlebnisberichts schildere ich wie es weiter geht. Wird Kane seine Tochter wiedersehen ? Wird Lynch seine Haare schneiden ? Dies und mehr erfahrt ihr in Teil 4.

Montag, 1. Juni 2009

Von Kane, von Lynch ... und von Jenny TEIL 2

Hallo und Willkommen zum zweiten Teil meines Erlebnisberichts zu "Kane & Lynch: Dead Men".

Wir befinden uns immer noch im Wüsten Level. Der mit dem Helikopter. Jedoch schon einen Checkpoint weiter. Da war dann alles wieder einfacher. Auf einem Hausdach fliegt erneut ein HIND vorbei. Dieser bombadiert den Spieler "Kane" und seinen Komparsen "Lynch" mit Raketen und der bereits im ersten Teil vorgestellten Bleischleuder.

Mit einer guten Taktik war dieser Kampf schnell gewonnen. Dieser Kampf war auch wirklich fair designt und hat wirklich Spaß gemacht. Der Level endet kurze Zeit später und man landet irgentwann in den folgenden Missionen im Dschungel.

Man muss sich an eine Hacienda (eine Villa) heranschleichen. Jedoch muss man sich erst durch den halben Dschungel kämpfen bis man mal dort ankommt. Natürlich ist es sehr wichtig, dass man keine Aufmerksamkeit erregt. Wie könnte das auch anders sein. Schließlich sind in jedem Camp das man auf dem Weg zur Villa ausräuchern muss, stets Leuchtraketen in greifbarer Nähe. Diese nutzen die Gegner auch fleißig wenn sie euch entdecken. Dies gilt es zu verhindern, sonst ist die Mission gescheitert. Ach ja *seufz* .. ein hoch auf solch eine freie Spielwelt o.O

Später kommt man an einen Punkt, an dem man sich zu einem kleinen Dorf von einer Bergklippe runterseilen muss. Das Dorf ist natürlich gefüllt mit einer Milliarde Gegnern. Wie es sich für ein faires Spiel ja gehört. Beim ersten Schuss bricht die Hölle auf Erden ein. Die zahlreichen Gegnerscharen wuseln sich unkoordiniert bis zum Gegner vor und röhren alles was sie haben auf Kane und seine Mannen. Das irgentwo einer krepiert und nach Adrenalin bettelt ist nahezu logisch. Dann gilt: Entweder ich rette den Kerle am Boden und krepiere selber, oder ich lasse ihn krepieren und baller einfach weiter. Ganz egal für was man sich entscheidet, es geschiet im Anschluss genau das selbe: Rrrrichtig ... Checkpoint Neustart. Wieder Klippe runterseilen und wieder Gegner aufschrecken. Für Leute die als Kinder schon immer gerne mit einem Stock im Ameisenhaufen rumgestochert haben, bloß um zu sehen wie die Insekten augenscheinlich unkontrolliert und in Massen umherwuseln, für den mag diese Szene echt klasse sein. Einfach vorstellen, dass der Tod des Protagonisten durch eine Überdosis Ameisengift ausgelöst worden ist und nicht durch Adrenalin. Und schon fühlt man sich in Kinderzeiten zurückversetzt.
Aber da nicht alle Menschen eine sadistische Ader entwickelt haben, wird auch diese Spielstelle nicht viele Freunde finden. Ich bin in etwa 3 dutzend mal krepiert bevor ich durch zufall irgenwann auch den milliardensten Soldaten aus dem Weg geräumt hatte. Das ist Spielspaß .. yeah! Das tolle an so unfairen Stellen ist... wenn man sie wirklich mal meistert, kommt dieses Freudengefühl einem Orgasmus gleich. Man ist total erschöpft .. total erleichtert und braucht dringend eine Zigarette, respektive Fencheltee und Kopfmassage.

Es wird ja ohnehin ständig von Experten empfohlen eine Pause nach jeder Stunde Zocken einzulegen. Und genau diese legte ich nun auch ein.

Nach einer erholsamen 4-minütigen Pause für Körper und Seele griff ich wieder zum Kontroller (An dieser Stelle darf man gerne von SUCHT sprechen, aber nicht weil das Spiel so unglaublich toll ist und mich so tief in seinen Bann gezogen hat... nein ... inzwischen bin ich so weit angekommen, dass ich nur das Spiel so schnell wie möglich durchgespielt haben wollte um die 24 Kröten zu rechtfertigen, das Spiel ist aktuell in verschiedenen Basar-Börsen und Foren zum Verkauf angeboten.
Endlich hat man sich bis zur Hacienda vorgekämpft. Sie ist zum greifen nahe. Jedoch fehlt noch etwas Dramatik in der Geschichte. Schließlich kann man nicht einfach in so eine wichtige Bösewicht-Festung total unvorbereitet und überstürzt reinpreschen. Wenn in einem schimmeligen Dorf eine Milliarde Gegner Platz gefunden haben, worauf muss man sich nun gefasst machen ?

Dies und mehr erfahrt ihr im dritten Teil meines Erlebnisberichts. Anmerkungen bitte in die Comments-Bereich.